11.03.11 In den letzten Wochen sorgten die Unruhen in nordafrikanischen und arabischen Ländern immer wieder für besorgte Minen auf dem Börsenparkett. Denn, der daraufhin stark anziehende Ölpreis könnte negative Auswirkungen auf die wirtschaftliche Erholung weltweit nach sich ziehen. Allerdings hielten sich die globalen Aktienkurse bisher recht stabil, was auf eine robuste Verfassung der Kapitalmärkte hindeutet. Besonders Rohstoff- und Energieaktien konnten vom drohenden Öl-Mangel und dessen Verteuerung profitieren.

Griechenland erneut im Visier

Nun kommt eine weitere Belastungsprobe hinzu. Erneut fällt Griechenland als schwelender Krisenherd auf. Die Tagespresse offenbart Schlagzeilen wie: „Euro-Krise hat zum Ausgangspunkt zurückgefunden“. Die wirtschaft- liche Lage Griechenlands findet noch nicht zu einer Bodenbildung. Der politische Druck verschärft sich wieder.

Die Ratingagentur Moody`s stufte die Kreditwürdigkeit Griechenlands am 07.03.11 auf B1 herunter. Dies bedeutet konkret: Spekulative Anlage – bei Verschlechterung der Lage sind Ausfälle wahrscheinlich.
Moody`s Ratingskala

Die Refinanzierung aus eigener Kraft wird unwahrscheinlicher. Der drohende Zahlungsausfall Griechenlands nimmt damit immer mehr Gestalt an.

EZB / Eurozone – höhere Zinsen angekündigt

Als weiterer Belastungsfaktor ist auch der Drang der europäischen Zentralbank zu höheren Zinssätzen zu sehen. Höhere Zinsen sind z.B. in Deutschland notwendig, um Inflationsszenarien entgegen zu wirken. Andererseits schaden Sie den südeuropäischen Staaten, denn dies bedeutet erschwerte Bedingungen für die notwendigen Sanierungen der Staatshaushalte. Auch für Unternehmen wird die Finanzierung von Investitionen teuerer.
Der Graben zwischen den wirtschaftlichen Interessen in den Ländern der Eurozone wird immer offensichtlicher.
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Nachfolgend der Verlauf der wichtigsten Leitzinssätze in den letzten 10 Jahren:

Leitzinssätze global 02.2011, Quelle: www.markt-daten.de

Leitzinssätze global 02.2011, Quelle: www.markt-daten.de

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Bisher kaum Auswirkungen auf den Euro

Normalerweise sind derartige Entwicklungen in Währungsräumen auch an schwächeren Wechselkursen ablesbar. Jedoch zeigt sich der Euro derzeit nahezu unbeeindruckt und notiert gegenüber dem US- Dollar um 1,38 €/$. Man könnte vermuten, dass an den Kapitalmärkten die aktuelle Entwicklung bereits „vorhergesehen und eingepreist“ wurde. Natürlich hat auch der Dollar so einige Probleme. Aber bei ähnlichen Nachrichten vor ca. 10 Monaten wertete der Euro im Kurs trotzdem kräftig ab.
Vorausblickend stärkt die o.g. Zinserhöhungspolitik den Euro. Zinsdifferenzen in verschiedenen Währungs- räumen sind mittel- bis langfristig einer der wesentlichen Triebkräfte für die Entwicklungen der Wechselkurse.

Konsequenzen für die Anlagestrategie

Rentenprodukte die überwiegend in Staatsanleihen investieren sind in der Vergangenheit als sichere Anlageprodukte betrachtet worden. Diese Sichtweise muss im derzeitigen Umfeld in Frage gestellt werden. Mittlerweile bestehen für einige Länder signifikante Ausfallrisiken. Daher gilt es genau zu selektieren. Prüfen Sie Ihr Depot auf evtl. Risiken (Geldmarkt- und Rentenfonds sind häufig in Staatsanleihen investiert).

  • Die Kernbotschaft kann aus unserer Sicht nur lauten: Vermeiden Sie Klumpenrisiken!

Wir sehen weiterhin Möglichkeiten auf der Aktienseite, auch wenn die aktuellen Unsicherheiten erhöhte Tagesschwankungen verursachen und eine Konsolidierung über mehrere Wochen auslösen könnten. Aktien von soliden Unternehmen, gestreut über Regionen und Branchen, bieten Substanz. Es reicht hierfür jedoch nicht, einfach mehrere weltweit anlegende Aktienfonds zu besitzen. Damit geht ein zu hoher Marktgleichlauf einher, der keine echte Streuung darstellt. Deshalb verknüpfen wir unterschiedliche Anlagestile und spezialisierte Fondskonzepte um Alpha zu generieren, also Mehrwerte zu erzielen.

  • Unser Tipp: bestimmte Mischfonds übernehmen die ständige Überwachung und marktnahe Umschichtung von Anlagegeldern, also die aktive Steuerung von Chancen und Risiken.
    Unsere Aufgabe besteht in der qualitativen Selektion und Überwachung der Zielfonds und in der Abstimmung mit Ihren Anlagebedürfnissen: der Wave Fondsfilter – zur Stabilität Ihres Kapitals.