Die Sommerpause neigt sich dem Ende entgegen, die Zeit der minimalen Börsenschwankungen wahrscheinlich auch. In den letzten Wochen verliefen die Indexbewegungen in engen Spannen, jetzt wird es spannend ob ein Ausbruch nach oben gelingen kann.

Europa meldet sich zurück … Eurozone ist wieder Wachstumszone.

Nach sechs Quartalen mit negativem Wirtschaftswachstum (Schrumpfung), kann für das zweite Quartal 2013 ein 0,3% Wachstum für den Euroraum berichtet werden.
Dabei zählt nicht nur die Euro-Lokomotive Deutschland (+0,7%) zu den Wachstumstreibern. Auch das BIP (Bruttoinlandsprodukt) in Portugal (+1,1%) und Frankreich (+0,5%) legte im zweiten Quartal überraschend deutlich gegenüber dem ersten Quartal zu. Die Südländer Italien (-0,2%) und Spanien (-0,1%) liegen noch leicht im negativen Bereich, trotzdem stimmt auch der dortige Trend optimistisch.

Die folgende Grafik zeigt das BIP-Wachstum im zweiten Quartal gegenüber dem ersten Quartal 2013:
(Daten noch unvollständig)

Quelle Eurostat: http://epp.eurostat.ec.europa.eu/portal/page/portal/eurostat/home/

Quelle: Eurostat http://epp.eurostat.ec.europa.eu/portal/page/portal/eurostat/home/

Damit mehren sich die Anzeichen, dass sich Europa nicht nur stabilisiert, sondern eine Basis für einen Aufschwung gelingen könnte. Viele Marktteilnehmer hatten bisher kaum mit einer Stabilisierung und Erholung der Lage in Europa gerechnet.
Darüber hinaus deuten auch aktuelle Wirtschaftsindikatoren für die Eurozone, wie das Verbrauchervertrauen der Privathaushalte und der Einkaufsmanagerindex, auf eine weitere Belebung der EU-Wirtschaft hin. Beide Statistiken erreichten im August das höchste Niveau seit über 2 Jahren.

US-Wirtschaft ebenfalls stark

Für die größte Volkswirtschaft der Welt, die USA, wurde im Quartalsvergleich ein BIP-Wachstum um 0,4% errechnet, im Jahresvergleich ergibt sich eine Steigerung um 1,7%.
Die US-Börsen haben in diesem Jahr bereits eine Belebung der Wirtschaft vorweg genommen. Der DOW Jones, welcher die 30 größten US-Unternehmen repräsentiert, und der marktbreite S&P 500 notieren auf neuen historischen Höchstständen.

Schwellenländer mit Vertrauensverlust

Während die Industriestaaten langsam aber sicher auf den Wachstumspfad zurückfinden, läuft es bei den bisherigen Zugpferden der Weltwirtschaft, den Emerging Markets, weniger rund. Deren Wirtschaftsindikatoren weisen, im Gegensatz zu Europa und Nordamerika, fast durchgehend fallende Tendenzen auf. Den aufstrebenden Ländern wie China, Indien und Brasilien wird künftig weniger Wachstum zugetraut.

In den letzten Monaten wurde aus den Märkten der Schwellenländer sichtbar Kapital abgezogen. Betroffen waren dabei sowohl Anleihen, als auch Aktienwerte. Ein Grund dafür liegt darin, dass viele Investoren aus den USA und Europa ihr Kapital wieder in die sich stabilisierende heimische Wirtschaft zurückholen.
Die Börsen in Südamerika (Brasilien, Chile), Russland und Indien zählen in diesem Jahr zu den Schwächsten.

Fazit

Anlagen sind derzeit eher in den Kernmärkten USA und Europa zu bevorzugen. Europas Börsen könnte ein Aufholprozess bevorstehen, sofern sich die wirtschaftliche Erholung als nachhaltig erweist. Warum in der weiten Welt nach Chancen suchen, wenn Sie vor der Haustüre zu finden sind?

Für Anleger stellt die Entwicklung in Europa grundlegend eine gute Nachricht dar. Wenn die Wirtschaft wächst, können die Unternehmen wachsen und mit Ihnen die Erträge der Investoren.

Saisongemäß sorgt der Herbst für wechselhafte Stimmungen, dies sorgt womöglich für gute Einstiegschancen.

Bei Anlagen in den Schwellenländern sollte die Entwicklung zunächst von der Seitenlinie beobachtet werden. Für antizyklische Käufe in diesen Märkten dürfte es noch zu früh sein.