2019 ist ein bemerkenswertes Anlagejahr. Während sich die Nachrichtenlage äußerst durchwachsen gestaltet und immer wieder diverse Problemfelder in den medialen Vordergrund rückten, legten die Kapitalmärkte eine eindrucksvolle Performance hin. 2019 zeigt sich als das beste Anlagejahr seit 5 Jahren.

Nachfolgend ist der Verlauf des Weltaktienindex der letzten 10 Jahre dargestellt. In der kurzfristigen Betrachtung wird ersichtlich, dass die hervorragenden Ergebnisse in 2019, durch das schwache Jahresende 2018 relativiert werden.

Der Kursrückgang im Q4 2018 war der Sorge um eine wirtschaftliche Schwächephase geschuldet. Die damals pessimistischen Erwartungen, stellten sich als überzogen heraus und boten eine „Startrampe“ für ein erfolgreiches Comeback der weltweiten Aktienmärkte in 2019.

 

 

In den vergangenen 10 Jahren sind, für Anleger in weltweiten Aktien, im Durchschnitt 8% Rendite pro Jahr möglich gewesen. Dieses Ergebnis stimmt mit der langfristigen durchschnittlichen Wertentwicklung überein. Als ich im Jahre 1996 meine ersten Erfahrungen mit den Wertpapieren sammelte, wurde die Renditeerwartung ebenfalls mit durchschnittlich 8% p. a. kalkuliert.
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Unsere grundsätzliche Sichtweise auf die Anlage in Aktien (-fonds)

  • Zinsen bieten keine Antwort mehr um Kapital zu steigern. Aktienanlagen rücken immer stärker in den Focus. Oft geht es in Gesprächen um Risiken, um gesellschaftliche und politische Rahmenbedingungen. Doch die grundsätzliche Sichtweise auf „Aktien“ kommt -für unseren Geschmack- häufig zu kurz:

Unser Planet wird von fast 8 Milliarden Menschen bewohnt. Was die Welt antreibt, ist das menschliche Streben nach einem gesicherten Arbeitseinkommen, nach materiell erfüllbaren Grundbedürfnissen, nach Gesundheit und Wohlstand. Gleichzeitig wachsen die Probleme. Die Auswirkungen unseres Handelns nehmen immer größeren Einfluss auf das Zusammenspiel zwischen Mensch und Natur. Allein die Ernährung so vieler Menschen stellt uns vor neue Herausforderungen.

Auf der Suche nach Lösungen für ein weiteres Funktionieren der Welt, müssen Zusammenhänge besser erforscht und gewohnte Vorgänge optimiert werden. Seien es neue technische Erfindungen, die Verknappung von natürlichen Ressourcen (z.B. Trinkwasser) oder auftretende Krankheiten. Sei es der Wunsch, die Welt von unserem Müll zu säubern oder ökologisch verantwortungsvoller zu Handeln. Alle möglichen Ideen setzen den Einsatz von Kapital voraus, es muss investiert werden.

Dafür benötigen wir Unternehmen, die mit dem Kapital die Bausteine unseres Lebens organisieren. Dies beginnt beim Anbau von Lebensmitteln, bei der Herstellung von Nahrung, Kleidung und Medikamenten. Setzt sich fort beim Transport von Gütern, dem Bau von Häusern und den Anreizen für Unterhaltung und Freizeitgestaltung. Die Grundbedürfnisse, wie auch die schönen Dinge, alles muss geplant und umgesetzt werden.

Daraus entstehen Arbeitsplätze, mit denen ein (monatliches) Einkommen verfügbar wird, ob als Unternehmer oder Angestellter. Mit diesem Einkommen kaufen wir wiederum Essen, Bekleidung, Energieversorgung, Mobilität und was sonst das Herz begehrt.

  • Zwischenfazit: Unternehmen übernehmen die Organisation und die Abwicklung in unserer Gesellschaft. Gleichzeitig sind sie Arbeitgeber und gewährleisten das Einkommen zur Erfüllung von Bedürfnissen und Wünschen.

Die Meisten arbeiten in Unternehmen und die Bezahlung der Arbeit stellt die Lebensgrundlage dar. Daraus ergibt sich die Frage: Macht es wirklich Sinn, skeptisch auf Unternehmen zu blicken und Befremdlichkeit gegenüber der „Aktie“ zu pflegen?

Wenn ein Unternehmen in Form einer Aktiengesellschaft firmiert, ist eine gute Transparenz über die Geschäfte gewährleistet. Die Verpflichtung zur regelmäßigen Berichtserstattung für Aktiengesellschaften, ermöglicht tiefe Einblicke in Umsatz und Ertrag.

Aus den Geschäftsinformationen lässt sich der Wert einer Firma ermitteln. Schließlich lassen sich gute von schlechten und werthaltige von unprofitablen Unternehmen unterscheiden. Womöglich haben Sie Geschäftsberichte auf der Suche nach einem soliden Arbeitgeber selbst schon berücksichtigt?

Doch es geht noch einfacher ein Verständnis dafür zu bekommen, was hinter dem Wort „Aktie“ letztlich steckt. Schauen Sie einmal genauer auf die Rückseite von Produkten die benutzt werden, wer die Hautpflege herstellt, wer die technischen Geräte baut oder das Lieblingsgetränk braut?

Gerade in der Weihnachtszeit, der Intensiv-Konsumphase des Jahres, fällt es leicht das Shoppingverhalten näher zu inspizieren. Wenn Viele die gleichen Produkte kaufen, wird das produzierende Unternehmen erfolgreich sein und Gewinne erzielen.

Mit dem Erwerb von Unternehmensanteilen = Aktien, wird Firmen das notwendige Geschäftskapital zur Verfügung gestellt. Dadurch nimmt der Investor an der Wertschöpfung des Unternehmens teil.
Auf diese Weise wird eine Rendite des angelegten Kapitals möglich.

  • Fazit: Unternehmensbeteiligungen sind keineswegs eine verrückte Idee, sondern eine Teilhabe daran,
    wie unsere Welt funktioniert.

Natürlich müssen Sie die Unterscheidung nicht selbst treffen, ob ein Unternehmen bzw. ein Fonds (= Korb aus verschiedenen Aktien) aussichtsreich ist. Es geht zunächst nicht um einzelne Anlageprodukte, sondern vielmehr darum eine sinnvolle Strategie zu finden, mit der die eigenen Anlageziele realistisch erreichbar sind.

Verlassen Sie sich nicht auf den Staat als Versorger und hoffen Sie nicht auf die baldige Rückkehr von Zinsen. Machen Sie einen Plan, so wie den Wunschzettel für Weihnachtsgeschenke, nur nicht für die kurzfristigen, sondern für die langfristigen Ziele und Wünsche.

Für die Realisierung wird dann nicht der Weihnachtsmann, sondern hoffentlich der kompetente Anlageberater mit Rat & Tat und Transparenz zur Seite stehen und über die Brücke vom Konsument zum Investor begleiten.

 

Fröhliche Weihnachten!
Für Aktienfondsanleger dürfen die Geschenke in diesem Jahr wieder etwas größer ausfallen.