Zypern ist eigentlich ein Winzling innerhalb der EU. Das Land hat rund 1 Mio. Einwohner, ist seit 2004 EU- Mitglied und führte 2008 den Euro ein. Finanzdienstleistungen und die Tourismusbranche sind wichtige Wirtschaftszweige.

Zypern, ein Opfer im Schatten Griechenlands

Nicht nur geographisch besteht eine unmittelbare Nähe zu Griechenland. Es besteht auch eine starke Verflechtung der Bankenlandschaft. Zypriotische Banken, warben mit hohen Zinsversprechen auf deren Anlagekonten um ausländische Gelder. Sie engagierten sich dabei besonders stark in hochverzinsten griechischen Staatsanleihen, um die hohen Zinsversprechen zu bezahlen. Die Einlagen bei Zyperns Banken
(rd. 70 Mrd. €) sind mittlerweile 4 mal so hoch wie die Wirtschaftsleistung des Landes (rd. 18 Mrd. €).

Im Zuge der drohenden Staatspleite Griechenlands, die vor ca. 3 Jahren begann, kam es zu hohen Abwertungen bei deren Anleihen. Dann erfolgte im Rahmen der EU-Hilfen für Griechenland ein Schuldenschnitt – 2012 mussten die Gläubiger auf 50% ihrer Anleihengelder verzichten. Zyperns Banken gerieten daraufhin in Schieflage. Weil der Bankensektor eine übermäßig hohe Dominanz besitzt, überträgt sich die Situation bereits seit einiger Zeit auf das Land Zypern. Nun wackeln die Banken und Zypern droht die Staatspleite.

Politischer Umgang und allgemeine Bedeutung für Bankanlagen

Der Umgang der EU-Politik mit den Problemen in Zypern setzt jedoch neue Maßstäbe. Sicherlich ist die Hilfsbereitschaft innerhalb der EU weiter gültig, die im September 2012 seitens der EZB ausgerufen wurde. Aber nun zeigt sich die politische Bereitschaft, einen Tribut für die Unterstützung einzufordern.
Die anvisierten Zwangsabgaben für Kontoguthaben bedeuten konkret eine Sondersteuer auf das Kontovermögen der Bürger. Dies ist eine Gangart, welche die Sicherheit von jeglichen Bankguthaben, zumindest innerhalb der EU, in ein neues Licht rückt.

Die Botschaft – teilweise Enteignung von Kontoguthaben in der EU möglich

Derjenige, der bisher noch an die absolute Sicherheit seiner Bankanlagen und Kontoguthaben geglaubt hatte, bekommt jetzt seitens der EU-Politik eine klare Botschaft serviert:

  • Wenn Staaten und Banken gerettet werden müssen, dann wird auch vor dem Eigentum des Einzelnen nicht halt gemacht

Es bleibt spannend wie die Rettung Zyperns ablaufen wird. Ob Russland als Retter einspringt? Ob die Lösung der EU, trotz der Auflagen, letztlich doch in Anspruch genommen wird? Oder, ob Zypern, entgegen der Wahrscheinlichkeit, eine eigene Lösung finden kann? In jedem Fall heißt die Konsequenz für den Anleger:

  • Denken Sie darüber nach, wie Sie ihre Geldanlagen verteilt haben und ob eine Streuung über verschiedene Anlageklassen und Währungen bedacht wurde
  • Denken Sie darüber nach, dass Bankanlagen und Staatsanleihen einerseits nur noch geringe Verzinsungen bieten und dass das Risiko einer Teil-Entwertung, spätestens jetzt, nicht mehr auszuschliessen ist.
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